Ein Bienenschwarm an Ästen eines Baumes in Risch-Rotkreuz Zug

Bienenschwarm in Ennetsee

Was ist ein Bienenschwarm?

Der Bienenschwarm ist die natürliche Vermehrung der Honigbienen. Dabei verlässt eine grosse Gruppe von Arbeiterbienen, begleitet von ihrer Königin, den bestehenden Bienenstock, um eine neue Kolonie zu gründen. Dies geschieht in der Regel im Frühling oder Frühsommer, wenn das ursprüngliche Bienenvolk gross genug ist. Die Bienen sammeln sich zunächst in der Nähe des alten Bienenstocks und bilden eine dichte Traube, während Spurbienen auf der Suche nach einem geeigneten neuen Nistplatz ausschwärmen. Nach ein bis drei Tagen ziehen die Bienen am neuen Standort ein.

Was soll ich als Fussgänger tun, wenn ich einen Bienenschwarm entdecke?

An warmen Tagen nach einer Schlechtwetterperiode sind jedes Jahr Bienenschwärme unterwegs. Ist ein Bienenstand in der Nähe, ist es am besten du versuchst herauszufinden, wem der Bienenstand gehört. Sind die Kontaktdaten am Bienenhaus oder am Magazinstand nicht angebracht, informiere am besten einen bekannten Imker. Viele Imker kennen sich gegenseitig oder helfen einander beim Schwarmfangen aus.

Bei welchem Wetter schwärmen die Bienen am häufigsten?

Das beste Bienenwetter für Schwärme ist warm, feucht und sonnig. Insbesondere nach einer Periode von schlechtem Wetter. Am Bienenstand sind nach dem Mittag plötzlich aussergewöhnlich viele Bienen unterwegs. Sie fliegen in grossen Achterschleifen am Himmel. Jetzt geht es nur noch wenige Minuten, bis sich innert kürzester Zeit 20 oder 30 Tausend Bienen aus dem Bienenkasten in das warme Frühsommerwetter hinausstürzen.

 

Wieso sollte ein Bienenschwarm gefangen werden?

Ein Bienenschwarm, der irgendwo in ein altes Gebäude oder in eine Baumhöhle einzieht, hat hier in Cham oder Hünenberg und generell in der Schweiz keine Überlebenschance. Die Varroamilben schwächen das Volk bis im Winter so stark, dass dieses an einer bakteriellen Krankheit oder an einer Virusinfektion zugrunde geht. Kranke Völker wiederum sind ein grosses Risiko für Ansteckungen von gesunden Völkern. Deshalb sollten Bienenschwärme eingefangen werden.

Was passiert mit den zurückgebliebenen Bienen?

Die zurückgebliebenen Bienen im ursprünglichen Bienenstock sind keineswegs verloren oder verlassen. Nach meiner Erfahrung bleibt etwa ein Drittel der Bienen zurück, zudem schlüpfen noch während rund zwei Wochen Jungbienen aus Eiern, welche die alte Königin noch gelegt hat. Einige Tage nachdem die bisherige Königin den Bienenstock verlassen hat, schlüpfen eine oder mehrere junge Königinnen. Eine dieser neuen Königin übernimmt die Rolle der alten und beginnt, das Bienenvolk zu leiten. Rund eine Woche nach dem Schlüpfen der jungen Königin wird diese brünstig. Auf ihrem Hochzeitsflug begattet sie sich mit Drohnen. Einige Tage nach dem Hochzeitsflug beginnt die neue Königin befruchtete Eier zu legen. Das ursprüngliche Bienenvolk wächst wieder zu einer starken und produktiven Kolonie heran.

Kann ich als Imker erkennen, dass ein Bienenvolk sich vermehren will?

Einige Tage bevor ein Bienenvolk schwärmt, verändert sich dessen Verhalten. Von aussen kann ich das Flugloch beobachten. Ich stelle fest, dass weniger Flugbetrieb beim Flugloch herrscht. Die Bienen sammeln weniger Honig und Pollen.

Im Bienenkasten verändert sich vieles. Nebst den sichtbaren Weiselzellen, aus welchen die neuen jungen Königinnen schlüpfen, füllen sich die Bienen den Magen mit Honig, als Proviant für die Reise. Die Einheit im Volk beginnt sich rund drei Tage vor dem Schwärmen aufzulösen. Fast alle Bienen aktivieren ihre Wachsdrüsen, um Bienenwachs für den neuen Wabenbau produzieren zu können. Sie füttern die alte Königin mit Honig und weniger Eiweiss, wodurch ihre Eierstöcke schrumpfen. Sie hört auf Eier zu legen. Sie wird leichter, um zum zweiten Mal in ihrem Leben nach dem Hochzeitsflug, wieder fliegen zu können.

Jetzt ist der Moment, indem ich als Imker den «Schwarm» - bevor er wegfliegt - in eine neu Kiste umlogieren kann. Dazu kommt die alte Königin, mit rund zwei Kilogramm Bienen und ausreichend Honig in einen neuen Bienenkasten.  Diese Art der Vermehrung ist nach Demeter Richtlinien erlaubt.

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